Arne

Arne

* 18.07.2012 in Wurzen
† 08.08.2018
Erstellt von M. K.
Angelegt am 22.08.2018
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Kondolenzen (8)

Sie können das Kondolenzbuch nutzen, um den Angehörigen Ihr Beileid zu bekunden, Ihrer eigenen Trauer Ausdruck zu verleihen oder um dem Verstorbenen einige letzte Worte des Abschieds mitzugeben.

Kondolenz

Erinnerung von Oliver S

08.03.2023 um 14:50 Uhr von Papa Thias
„Erinnerst Du Dich noch an mich, an das was uns zusamm ge'eint, hast Du vergessen was einst war, wie hat es das Schicksal wohl gemeint? Übersah ich meines Lebens Zeichen, welch ich gedacht, geglaubt, geebnet, wollt Dir stets die Hände reichen, als hätten Götter uns gesegnet. Du bist gegangen, ließt mich zurück, nach dem Du suchst, was Du hier nicht findest, die Zeit läuft weiter - Stück für Stück, in meiner Erinnerung Du niemals schwindest. Doch weiß ich nicht was morgen währt, in einem Jahr oder noch länger, wir, unser Eins zurück gekehrt, sprech ich mit Dir, Du mein geliebter Empfänger? Wenn Du wieder vor mir stehst, unser Herzen wieder schimmern, Du nimmer wieder von mir gehst, brauch ich mich nie wieder nur zu erinnern.“ Oliver S im März 2023

Kondolenz

Weil heute Dein Geburtstag ist...

18.07.2020 um 01:29 Uhr von Mathias K.

He Großer, Dicker, Johnny, Tanne…

Papa „Thias“ schreibt Dir heute zu Deinem 8. Wiegenfest. Ab 2014 war ich bei jedem Deiner Geburtstage an Deiner Seite. Deine Mama hat sich jedes Jahr immer etwas ganz Besonderes für Dich einfallen lassen.

Fast 6 Jahre durfte ich Dich, hier auf dieser Welt, begleiten. 2018 haben wir das letzte Mal Geschenke ausgepackt, die Krankheit, Dein Schicksal, hatte Dich bereits arg geschwächt. Und ich habe auch noch das kleine Feuerwerk vergessen (bzw. verschoben), was ich eigentlich für Dich am Abend geplant hatte, das schmerzt mich heute immer noch sehr... Ich wollte Dir doch zum 6. Wiegenfest etwas Besonderes bieten, weil Du doch auch etwas ganz Besonderes warst. Jeder der Dich kennenlernen durfte und auch wollte, kann dies bezeugen! So „schlau und stark wie ein Adler“…. Jedes Mal, wenn ich heute ein oder zwei gefiederte Freunde in der Luft sehe, denke ich an diese Deine Worte. Dort fliegt er jetzt, unser Arne – so stark und frei ohne Schmerzen, kann er wieder alles sehen. Ja das denke ich mir heute immer… und bin etwas glücklich dabei. Und neben mir Deine geliebte Thora…. ein Stück von Dir. Ich passe gut auf sie auf!

Jedes Mal, wenn ich in einem Krankenhaus bin, muss ich daran denken; wie Du gegen vier Krankenschwestern in Leipzig (erfolgreich) gekämpft hast und nur Deine geliebte Mama Dich „überreden“ konnte, Dir einen Zugang legen zu lassen. „Zähne zusammenbeißen, grimmig schauen“…. dann ging es. Ich stand derweil draußen vor der Tür und weinte, das 1. Mal, es war so schrecklich anzuhören! Ich war hilflos, machtlos, wie ein kleines Kind… DU dagegen, warst immer so tapfer, bei Allem was auch noch folgen sollte…

Wenn ich heute traurige Musik im Auto höre, denke ich immer daran, wie ich damals still weinte, als wir Dich zur ersten Behandlung nach Halle fuhren. Ich hatte das Gefühl, dass ich Dich direkt zum „Erlkönig“ fahre… mein Gefühl hat mich leider nicht getäuscht. Niemand konnte Dir helfen.

Das 3. Mal weinte ich, als ich meine Augen am 8. August 2018, Punkt 12 Uhr öffnete und Deine Augen aber geschlossen blieben. Direkt neben mir, warst Du entschlafen - noch ganz warm…. so schrecklich und doch so friedlich…. befreit. (Hinüber)Gegangen mit nur 6 Lenzen… Mein geliebter Junge. Unser kleiner großer Arni!!! Schlau wie ein Adler…frei.

Und heute, zwei Jahre später, weine ich immer noch fast täglich um mein Seelenkind Tanne, lache, fluche… mache irgendwie weiter. Es ist alles anders… er fehlt mir.

Und eigentlich will ich gar nicht so viel darüber nachdenken und schreiben, was ich an Dir verloren habe, sondern was du mir ALLES geschenkt, was Du mir über das Leben hier beigebracht hast.

Auch wenn ich ALLES geben würde, es ist kein Irrtum, kein Spaß und auch kein Alptraum, Du kommst nicht mehr wieder…. Du versteckst meinen Autoschlüssel nicht mehr, damit ich nicht wegfahren kann…leider….

Nun steh ich da, ich Idiot, würde ALLES anders machen, auf alles andere, was angeblich sooo wichtig war, scheißen und jede verdammte Minute mit Dir verbringen. Jede Sekunde, bis Du gehen musst.

Es waren doch gar nicht viele! Wir hatten nur 6 Jahre….

Arni, ich bin Dir für Alles soooo vom Herzen dankbar und hoffe, dass ich die Erinnerungen an die vielen schönen und auch schlimmen Erlebnisse, auf ewig in meinem Herz bewahren kann. Und Du auch mit mir zufrieden bist… irgendwie.

Auf Bald Dicker, Heil und Segen auf all Deinen Wegen!

UNSER Spiel ist noch nicht vorbei. Ganz bestimmt!

Dein Papa am 18. Juli 2020

Kondolenz

2. Kapitel: Die Krankheit

09.03.2020 um 12:05 Uhr von Mathias K.

"In Deutschland erkranken nach Angaben des Deutschen Kinderkrebsregisters (Mainz) jährlich etwa 130-150 Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren neu an einem Neuroblastom (7 % aller Krebserkrankungen im Kindes- und Jugendalter). Damit ist pro Jahr etwa eines von 100.000 Kindern unter 15 Jahren von dieser Krankheit betroffen (die 5-Jahres-Überlebensrate beträgt für alle Stadien zusammen ca. 55 %). Die Ursachen für die Entstehung eines Neuroblastoms sind noch weitgehend ungeklärt. Bekannt ist, dass die Krankheit durch eine bösartige Veränderung (Entartung) von unreifen Zellen dessympathischen Nervensystems ausgelöst wird. Die Fehlentwicklung dieser noch nicht ausgereiften (embryonalen) Nervenzellen beginnt möglicherweise bereits vor der Geburt und kann eine Folge von Chromosomenveränderungen und/oder Genveränderungen (Mutationen) sein. Eine Vererbung im eigentlichen Sinne wird nach dem derzeitigen Kenntnisstand der Forschung bei denmeisten Patienten ausgeschlossen."

Arnes Diagnose „Neuroblastom Stadium 4“ (Vorliegen von Fernmetastasen, zum Beispiel in Knochenmark, Knochen, Leber, Haut,entfernten Lymphknoten und anderen Organen) bedeutet, wenn man nach den Zahlen geht, eine Überlebensquote von ca. 20% in den ersten 5 Jahren nach Diagnosestellung. Was nach diesen 5 Jahren noch an Lebensqualität übrig bleibt, wissen nur die betroffenen Familien und Kinder. Unser Arne verstarb nach nicht einmal 1,5 Jahren. Neun Monate blieben ihm und auch uns in guter Lebensqualität. Dass er zu den 20% gehören MUSS, davon bin ich IMMER ausgegangen. Bis zum vorletzten Tag, gab es für mich und uns KEINE andere Option! Eine Welt ohne unseren geliebten Arni, unmöglich und einfach nicht vorstellbar. Wenn ich jetzt daran denke, dass ich vor einer Bestrahlung Angst hatte, weil die direkte Folge dieser Behandlung eine Unfruchtbarkeit für Arne gewesen wäre, komme ich mir inzwischen albern vor. Wie gerne hätte ich ihn jetzt gerade neben mir im Bett, schnarchender und schwitzender Weise...

Arne hatte neben dem „Krebs“ an der Nebenniere, Metastasen in vielen Knochen, Kopf und im Unterleib, gehörte damit zur "Hochrisiko-Gruppe". Und selbst mit diesem Wissen, wollten wir es einfach nicht wahrhaben wie schlimm es um ihn stand. Man ist als "Laie" und als liebende Eltern den Ärzten "ausgeliefert" und nach Zögern und Hadern haben wir der Behandlung durch Chemotherapie zugestimmt. Es war ja nun auch nicht so, dass Arne kerngesund war. Er war wirklich "krank", wie lange sein Körper bereits kämpfte und nicht mehr im Gleichgewicht war, wissen wir nicht. Wir mussten damals handeln... Viele Details habe ich sicher bereits erfolgreich verdrängt und vor einem Blick in seine Krankenakte (welche man sich fast schon „erkämpfen“(Uni Leipzig) musste), graut es mir heute einfach nur noch. Viele "Krankenhausfreunde" aus der Zeit der Behandlung in Halle, mit einer ähnlichen oder gleichen Diagnose, sind teilweise noch vor Arne in die andere Welt gegangen. Jeder Fall ist sicher ein anderer, aber die Trauer über den Verlust eines heißgeliebten Kindes, ist sicher bei allen diesen Familien gleich (schlimm).

Auch unsere "alternativen Methoden", Nahrungsumstellung, der Besuch beim Heiler und Homöopathen blieben ohne den erwünschten Erfolg.


Arne gehörte leider zu den 80%...nur, dass es für uns nicht nur ein trockener Prozentsatz war und ist; einer von den gestorbenen Kindern im Jahr 2018 war unser ewig geliebter "Tanne"!

https://www.kinderkrebsinfo.de/erkrankungen/weitere_solide_tumoren/pohneuroblpatinfo120120611/pohneuroblpatinfokurz120120611/index_ger.html

Kondolenz

*für immer* Superheld ARNE

08.12.2019 um 10:20 Uhr von Mathias K.

An meinen kleinen Superheld

Ich wollte Dir nur nochmal sagen, dass ich sehr stolz auf Dich bin. Du bist so ein starker Junge und nicht nur das, du bist auch der tapferste, schlauste und hübscheste den ich kenne. Ich habe mich von Anfang an in deine blau-grauen Augen und wunderschönen Haare verliebt. Es hat so viel Spaß gemacht mit Dir zu spielen, auch wenn es manchmal ein wenig ausgeartet ist.... :-)

Aber Du hast mich einfach immer zum Lachen gebracht. Ich möchte mich einfach für die tolle Zeit mit Dir bedanken. DANKE! In unseren Herzen wirst Du immer weiterleben. Wir werden Dich nicht vergessen!

Ich hatte soviel Spaß mit Dir und an diese tolle Momente werde ich mich immer lächelnd erinnern. Wir alle haben Dich unendlich lieb und vermissen Dich.

Wir vermissen Dein wunderschönes Lächeln, Deine freche Art....wir vermissen einfach alles an Dir, trotzdem bist Du Deinen richtigen Weg gegangen. Und wenn Du mich besuchen kommst, dann gib mir ein Zeichen, ich werde es erkennen und wissen dass Du es bist.

Ich wünsche Dir alles Liebe auf Deiner weiten Reise(sei nicht so frech)! Und eins noch: Du bist der beste Bruder den es gibt! Ich habe Dich lieb.....

PS: spiele uns bitte nicht so viele Streiche!

Deine große Schwester im August 2018

Kondolenz

Der Junge, der nicht mehr in den Kindergarten kam

24.11.2019 um 19:09 Uhr von Mathias K.

1. Kapitel Warum?

Warum diese Zeilen? Damit Du Finn, Richard, Emil, und Fiona erfährst, warum euer Spielkamerad Arne eines Tages nicht mehr am Tisch in der Kita saß, mit Euch spielte und dieses Jahr nicht neben Euch die Zuckertüte hält, um gemeinsam einen neuen Lebensabschnitt zu begehen. Mit seinen sechs zarten Jahren wurde Arne am 8. August 2018 aus dem Leben gerissen und hinterlässt seine geliebte Mama, zwei ältere Schwestern und eben mich. Ich war für Arne immer der Papa, auch wenn ich mich am Anfang davor zierte, so wurde der lebensfrohe blonde Bube über die Jahre doch mein bester Freund und Kamerad. Mein Sohn! Das Band, was uns verband, war nicht das gemeinsame Blut, sondern eine Seelenverwandtschaft, wie ich sie vorher nicht gekannt. Aus „Thias“ wurde „Papa“ und ich wehrte mich nicht dagegen, denn es war gut so.

Umso schwerer fällt es mir zu berichten, was „Tanne“ erleiden und wir, als seine Liebsten, erfahren mussten. Doch sind diese Aufzeichnungen auch ein Stück Therapie, eine Therapie gegen die Machtlosigkeit, die Trauer, die Wut. Und ein Stück „Konservierung“ von Gedanken, Erinnerungen und Gefühle. Wechseln die Gefühle zwischen Dankbarkeit für die gemeinsame Zeit und die Wut über das: warum DU!? Wo waren unsere Götter, von denen wir Dir noch bis zu Deinem letzten Abend erzählten? Alles muss enden, um wieder zu beginnen, alles muss verblühen, soll es wieder erblühen… aber warum ER, warum unser kleiner geliebter Arni? Schicksal, Pech, Zufall oder Bestimmung?

Ich werde im Laufe des Textes noch viele Fragen stellen, auf welche ich selber keine Antwort zu finden vermag. Zumindest noch nicht, denn es fällt schwer zu akzeptieren, dass ich Dich nicht wieder in dieses Leben holen kann. Nicht mehr unbeschwert und frei die Welt entdecken, nie wieder gemeinsam Lebenszeit verbringen...

Auch jetzt laufen mir die Tränen, wie fast immer wenn ich darüber nachdenke und es vergeht nun seit einem Jahr kein einziger Tag, an dem dies nicht der Fall war. Ein Lied im Auto, ein Ort an dem wir gemeinsam waren, ein Tier, der Duft des Waldes, Dein Lieblingsessen, es gibt kaum etwas, was mich nicht an Dich denken lässt. Du bist immer noch präsent und doch so fern, dass ich manchmal denke; „was für ein unglaublich schlechter Traum“.

Vielleicht schreibst du mir ja bald wieder eine Nachricht mit Mamas Handy, mit durchdachten „Emojis“ und fragst „Wann kommst du?“, ich würde wohl meine Seele dafür verkaufen….

Papa Thias

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