Wolfgang Loesch

Lieber Loeschi,

solange es noch Menschen auf dieser Welt gibt, die Dich kennenlernen durften, bis Du in unseren Herzen, wirst geliebt und nicht vergessen.

Danke, daß Sie sich in mein Leben eingebracht haben und taten, was Sie konnten. Ohne Sie wäre alles anders verlaufen.

Lieber Kollege Lösch,

2012 und 2013 haben Sie mir den Blick in die IKP ermöglicht und hierfür gebührt Ihnen mein bester Dank. Wohl habe ich zu erkennen geglaubt, dass Ihre Gesundheit schon damals zur Disposition stand, aber es stand mir nicht zu, meinen Lehrer zu belehren und so habe ich mein Unbehagen in die orthopädische Ecke gedrängt und zum technischen Problem erklärt.

Redlich habe ich mich bemüht, meinen Erkenntnisgewinn in Ihren Seminaren in Potsdam diversen (meist) Patient(inn)en zu vermitteln; eine konnte maximal profitieren und überlebte zwei Tumorerkrankungen, wobei sie die zweite praktisch - dank Ihrer Methode - selbst diagnostozierte. Andere wurden mir vom Institut vermittelt, schlugen aber entweder nicht mehr bei mir auf, weil  der Tumor schneller war, oder sie kamen in so desolatem Zustand, dass die Kräfte zur Weiterbehandlung fehlten. Das stand und steht nicht in Ihrer Verantwortung, entspringt also nicht dem Versagen Ihrer Methode. Überhaupt scheint mir die Vorstellung, dass eine Methode immer die gleichen Eingangsvoraussetzungen für den Erfolg zu erfüllen hat, doch inzwischen zu blauäugig. Man steigt eben nicht zweimal in den gleichen Fluß. Wenn Ihre Methode in der Schule in Form einer Arbeitsgemeinschaft unterrichtet würde, dann könnten viele Krebskranke auf Grund dieser Erfahrung schon am Anfang der Not, also vor dem Ersteingriff, darauf zugreifen und möglicherweise sehr früh erfolgreich in der Krebsabwehr sein, aber in der multiplen Filialisierung von Tumoren mit dem Üben anzufangen, ist wohl etwas sehr spät.

Lieber Kollege Lösch, ich vermisse Ihre Gewissheit und Erfahrung, ich sehe keinen Nachfolger und bedaure das sehr. Wenn Sie wenigstens den Absolventen aller Ihrer Kurse ein Zertifikat erteilt hätten! So muss ich mit dieser Methode allein bleiben und kann mich auf nichts berufen, leider auch nicht auf Sie als die oberste Autorität der IKP. Nichtsdestoweniger ich wünsche Ihnen alles Liebe und eine gute Aufnahme in den "himmlischen Anfurten", die uns allen irgendwann bevorstehen wird.

Leb' wohl und weiter, Dr. med. Wolfgang Lösch! ... und inspiriere uns gelegentlich ein bißchen.

In großer Traurigkeit

Dr. med. Heinz Möller, Stuttgart, 17.6.2019, früherer Tag der deutschen Einheit.

Danke für Alles