Jochen Funke

Jochen Funke

* 22.10.1943
† 07.01.2025
Erstellt von Trauer-Anzeigen.de
Angelegt am 11.01.2025
263 Besuche

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Kondolenzen (1)

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Kondolenz

Mein Sportkamerad Jochen

22.01.2025 um 21:27 Uhr von Dieter Heinemann

Lieber Alexander, lieber Harald,

ihr werdet mich nicht kennen, aber ich habe euch als kleine Kinder erlebt und erlaube mir daher, euch zu duzen. Nach der auch für mich bewegenden Trauerfeier ist es mir ein Bedürfnis, ein paar meiner Gedanken aufzuschreiben. Vielleicht ist ja für euch auch etwas Interessantes dabei.

Ich habe euren Vater in der 60er Jahren auf dem Sportplatz bei der gemeinsamen Leichtathletik kennen gelernt. Damals war es noch die TG 1846 Göttingen unter der Leitung von Gerhard Haberl, der leider inzwischen auch verstorben ist. In der zweiten Hälfte seiner sportlichen Laufbahn war Jochen quasi 'Mister Speer' und ein überregionalen Aushängeschild für Göttingen. Im eurem damaligen Gartenhaus (ich glaube in der Elliehäuser Gegend) haben die Leichtathleten der TG mehrfach rauschende Feste gefeiert.

Euren Vater habe ich in meiner Erinnerung nie schlecht gelaunt erlebt, immer zur Hilfe bereit. Er gehört zu den Personen, bei denen man sich immer sagt, man müsste sich mal wieder melden und irgendwann ist es zu spät. Die Betitelung als 'verschmitzt' in der Anzeige der Belegschaft trifft auf alle Fälle auf ihn zu.

Ich habe jahrelang in der Burgstraße 46 gewohnt neben der strengen 'Tante Ida', die wohl ihr Bett direkt an der gemeinsamen Wand hatte und abends öfter durch energisches Klopfen um Ruhe bat, und unter eurer Tante Ilse, die das Dachgeschoss bewohnt hat. Dort haben wir oft Wettkämpfe vor- oder nachbereitet. Vielleicht hatte ich meine Studentenbude in eurem alten Kinderzimmer...

In früheren Jahren hat sich das Göttinger Altstadtfest u.a. auch auf die Burgstraße erstreckt. Eine Band, die in Sichtweite des Hauses auftrat, schmetterte plötzlich 'Emil Funke, Emil Funke', nachdem der Sänger das Schild über der Eingangstür erblickt hatte.

Drei Erlebnisse sind mir besonders in der Erinnerung geblieben:

  • Einmal durfte ich nach einem Wettkampf in München für Jochen einen VW-Käfer nach Göttingen transferieren, der nach meiner Erinnerung bei der Fahrschule Gutzeit abzuliefern war. Ein besonderer Vertrauensbeweis.

  • Dann natürlich 1972 der Göttinger Fackellauf anlässlich der olympischen Spiele. Jochen, Dietrich Potschka (auch verstorben) und ich durften die Teilstrecke von der Godehardbrücke bis zum Bahnhof mit der Fackel bestreiten. Die Fackel ist dann wohl in den Besitz von Dietrich Potschka übergegangen. Von diesem Ereignis habe ich ein Bild.

  • Um 1980 herum haben Jochen und Monika mir für ein Wochenende ihren Cockerspaniel namens Jacko zur Pflege überlassen. Ein liebes Tier, das aber wohl viel Sehnsucht nach den bekannten Personen hatte. Ich hatte keinerlei Erfahrung mit einem Hund. Zum Trost bin ich damals zu Putt vom Grill (heute Nudelhaus) gegangen und habe ein halbes Hähnchen besorgt. Ich wusste nicht, dass Röhrenknochen für Hunde nicht gut sind. Jedenfalls bekam Jacko einen Knochen und röchelte danach in einer Art und Weise, dass ich mit ihm nächtens die Tierklinik gesucht habe, aber nicht fand. Der Knochen hat seiner Gesundheit aber wohl nicht geschadet. Nach dem Wochenende war es tröstlich für mich, dass er sich doch schwertat, sich wieder von mir zu trennen.

Ihr habt mit eurem Vater einen ganz besonderen Menschen verloren und ich wünsche viel Kraft und Zuversicht für die vor euch liegende Zeit.

Dieter Heinemann